Zahnersatz Lexikon
Warum müssen verlorene Zähne ersetz werden?
Das Schlimmste am Zahnverlust ist nicht die Optik. Eine der gravierendsten Folgen ist die Verschlechterung oder gar Verlust der Kaufunktion: ohne Zähne kann man nicht richtig kauen, die Tätigkeit des Verdauungssystems wird beeinträchtigt, und dies fördert die Entstehung von Geschwüren. Darüber hinaus ist man ohne Zähne auch nicht mehr fähig, qualitative Nahrung zu verzehren, was zu Vitamin- und Nährstoffmangel führt.
Zahnlosigkeit erschwert auch das Sprechen erheblich. Die Artikulation verändert sich stark einerseits durch das Fehlen der Zähne, andererseits dadurch, dass sich das Volumen der Mundhöhle, die Position der Zunge und selbst die Form des Kieferkamms verändert. Zu einer einwandfreien Lautbildung ist das harmonische Zusammenspiel dieser Faktoren erforderlich.
Das Zahnlosigkeit auch den Alterungsprozess beschleunigt, weil durch die veränderten Gesichtszüge auch die Falten tiefer werden. Wenn nämlich die volle Bezahnung fehlt, die sonst die Gesichtsmuskulatur stützt, verliert das Gesicht ihre jugendhafte Form, und der Volumenverlust führt zum Verlust der natürlichen Gesichtskonturen.
Brücke
Eine Zahnbrücke wird dann notwendig, wenn ein oder mehrere Zähne verloren gegangen sind. Um diese Lücke zu schließen, werden die beiden neben der Lücke stehenden Zähne so abgeschliffen wie für eine Zahnkrone, einmal sämtliche Flächen bis unter das Zahnfleisch.
Im Labor werden dann für diese Zähne Zahnkronen gefertigt, die durch einen künstlichen Zahn miteinander verbunden sind. Dieser Zahn ersetzt dann den vorher verlorenen. Diese Methode ist die häufigste, wenn kleine Lücken geschlossen werden müssen und hat sich extrem gut bewährt.
Biokompatibel Zahnersatz
Da die Metallunverträglichkeit des Patienten ständig zunimmt, besteht ein immer größerer Bedarf an metallfreiem Zahnersatz. Billiger als Gold oder Titan und durch seine Wasserunlöslichkeit und geringe Reaktion mit anderen Materialien ist es auch ideal für Allergiepatienten geeignet.
Geschiebeprothese
Auch bei der Geschiebeprothese werden vorhandene Restzähne beschliffen und anschließend mit einer Zahnkrone versehen. Der kleine Unterschied zur normalen Zahnkrone ist der, dass man nicht nur ein dünnes Metallkäppchen herstellt, sondern an diesem Käppchen einen Metallzapfen herausstehen lässt.
Anschließend wird diese Kappe mit Keramikmasse umhüllt, so dass sie aussieht wie ein Zahn, bei dem hinten ein Metallzapfen herausschaut. Der Zahntechniker hat jetzt die Möglichkeit eine Prothese herzustellen die an diesen im Mund befindlichen Metallzapfen festhält. Diese Methode ist sehr ästhetisch.
Herausnehmbarer Zahnersatz
Herausnehmbarer Zahnersatz ist der Überbegriff aller zahntechnischen Arbeiten, die nicht fest im Mund verklebt werden können. Hierzu gehören die Vollprothesen und die Teilprothesen, zu denen wiederum Teleskopprothesen, Geschiebe- und Riegelprothesen.
Implantat
Implantate sind künstliche, zumeist aus Titan gefertigte Zahnwurzeln die vom Zahnarzt im Knochen fest verankert werden. Sind diese Zahnimplantate erst einmal fest im Mund verwachsen, kann jeder erdenkliche Zahnersatz darauf angefertigt werden.
Im Extremfall fehlt einem Patienten nur ein Zahn, dann kann dieser mit einer Krone auf Implantat ersetzt werden.
Fehlen mehrere Zähne nebeneinander, kann auf zwei oder mehr Implantaten eine Brücke angefertigt werden.
Fehlen sehr viele oder gar alle Zähne, kann auf diesen Implantaten eine Vollprothese oder Teilprothese angefertigt werden. Da Implantate verlorene Wurzeln wieder ersetzen, gibt es im Grunde keine Einschränkung der Möglichkeiten, es sei denn die Knochensubstanz verhindert ein setzen eines Implantates. Theoretisch ist es jedoch möglich, jeden einzelnen verloren gegangenen Zahn zu ersetzen.
Keramik
Keramik ist das Material, welches nach heutigem Stand der Technik der natürlichen Zahnsubstanz am nächsten kommt. Keramische Werkstoffe sind biologisch optimal verträglich. Sie verändern weder das Mundmilieu, noch werden sie selbst dadurch beeinflusst. Zudem schont die geringe Wärmeleitfähigkeit den Zahnnerv. Auch zu anderen Restaurationswerkstoffen, zum Beispiel bei bereits vorhandenen metallischen Versorgungen, verhält sich die Keramik neutral. Ihre chemische Widerstandskraft übertrifft selbst hochwertige Metalle. Keramik ist absolut farbbeständig und abrasionsfest. Wissenschaftliche Studien belegen, dass keramische Restaurationen ebenso langlebig sind wie Edelmetallversorgungen.
Besonders gut geeignet ist Keramik für Alle, die allergisch auf Metalle reagieren. Aber auch Patienten ohne solche Allergien bevorzugen wegen der hohen Verträglichkeit und der sehr guten Ästhetik zunehmend Lösungen ohne Metall. Dank der Adhäsiv-Klebetechnik wird die gesunde Zahnsubstanz praktisch komplett erhalten und nur die fehlende oder defekte ersetzt. Keramikfüllungen stellen somit auch eine äußerst substanzschonende Versorgung dar.
Bei der Herstellung teil- und vollkeramischer Lösungen arbeiten Zahnarzt und Zahntechniker sehr sorgfältig Hand in Hand. Von der Präzision ihrer Arbeit beim Präparieren des Zahns, bei der Werkstoffauswahl, bei Herstellung und Befestigung des Zahnersatzes im Mund hängt der dauerhafte Erfolg für Sie als Patient ab.
Standard-Therapielösungen gibt es leider nicht, denn nicht jedes Gebiss ist für eine Versorgung mit Vollkeramikkronen oder -brücken geeignet. Für kleinere Brücken im Front- und Seitenzahnbereich hat sich Keramik bereits bewährt. Besonders mit dem noch recht neuen und hoch belastbaren Werkstoff Zirkoniumoxid wachsen die Spannen, die sich mit Vollkeramik überbrücken lass.
Keramikschalen
Veneers sind hauchdünne Keramikschalen, die nur im vorderen Bereich, bei den Frontzähnen zum Einsatz kommen. Diese Technik findet meist dann Anwendung, wenn eine ästhetische Korrektur der vorderen Zähne notwendig oder gewünscht ist.
Die Zähne werden nur von vorne abgeschliffen und durch eine dünne Keramikschale ersetzt. Sie sind so dünn, dass sie nur bei vitalen (lebendigen) Zähnen Anwendung finden können, da sich wurzeltote Zähne dunkel verfärben und dies durchscheinen würde.
Keramikkrone / Keramikverblendkrone
Zahnkrone = Krone werden dann notwendig, wenn bei einzelnen Zähnen so viel Substanz beschädigt ist, dass der verbleibende Rest durch eine Hülle geschützt werden muss. Dazu schleift der Zahnarzt den betroffenen Zahn rundherum bis kurz unter das Zahnfleisch ab. Im Labor wird dann genau dieser Teil aus Metall und / oder Keramik hergestellt und durch den Zahnarzt eingeklebt. Jetzt hat kein Teil des Zahnes mehr Kontakt mit Speisen und Bakterien und ist damit geschützt. Die Krone ist eine bewährte Versorgung mit sehr langer Haltbarkeit. Sie kann aus Metall mit Keramik- oder auch aus reiner Keramik mit einem Gerüst aus Zirkonoxid gefertigt werden.
Der beschädigte Restzahn muss rundherum abgeschliffen werden. Die Zahnkrone wird mit Zement oder Klebstoff auf dem Zahnstumpf befestigt. Sie dient natürlich auch als Befestigung bei einer Brücke.
Eine teilkeramische Zahnkrone oder Zahnbrücke besteht aus einem Metallkern, der mit einer ästhetisch ansprechenden und lichtdurchlässigen Keramik überzogen, verblendet wird. Die Keramik wird schichtweise auf das Gerüst aufgetragen und unter Vakuum im Brennofen gebrannt. So kann der künstliche Zahn seinen natürlichen Nachbarn in Beschaffenheit und Farbe angepasst werden. Der Kern selbst ist jedoch nicht lichtdurchlässig. Ein natürlicherer Eindruck lässt sich mit einer vollkeramischen Versorgung erzielen, die im besten Fall nicht von den eigenen Zähnen zu unterscheiden ist.
Hinzu kommen konventionell mit Zement befestigte Kronen aus neuen, besonders harten Keramiken. Für kleine, bis zu dreigliedrige Brücken im vorderen Gebissbereich sind Silikatkeramiken besonders gut geeignet.
Geht es um Zahnersatz an den Seitenzähnen, die Tag für Tag einen enormen Kaudruck aushalten müssen, kommen feste und dichte Keramikarten zum Einsatz. Aus speziellen Zirkonoxidkeramiken lassen sich Gerüste für Kronen und Brücken fertigen, die dann wiederum mit einer Silikatkeramik verblendet werden. Solche vollkeramischen Kronen und Brücken werden mit sehr guten Ergebnissen in computergesteuerten CAD/CAM-Verfahren hergestellt.
Metallfreier Zahnersatz
Ein metallfreier Zahnersatz wird genau Ihrer individuellen Situation angepasst und bringt Ihnen die gewünschte Ästhetik zurück.
Prothese
Prothesen stellen künstlichen Zahnersatz dar, der einen oder mehrere eigene Zähne im Mund ersetzt und deren Funktion übernimmt. Unterschieden werden Prothesen in Teil- und Vollprothesen, die Einteilung erfolgt nach dem Zahnstatus des Patienten.
Sind in einem Kiefer noch eigene Zähne vorhanden, wird eine Teilprothese eingesetzt, befindet sich jedoch kein biologischer Zahn mehr im Kiefer, dient eine Vollprothese dazu, Kauen und Sprechen wieder in gewohntem Maße zu ermöglichen.
Vollprothesen sind immer herausnehmbarer, also nicht im Kiefer verankerter Zahnersatz.
Teilprothesensind ebenfalls immer herausnehmbar, können aber mit festsitzenden Zahnersatz kombiniert sein.
Prothesen werden aus unterschiedlichen Materialien hergestellt, je nach Art und Ausführung kommen Kunststoff und Metall für die Basis, sowie Keramik- und Kunststoffzähne zum Einsatz. Die künstlichen Zähne bei einer Teilprothese können in Form und Farbe den vorhandenen Zähnen angeglichen werden, und auch mit einer Vollprothese lässt sich ein absolut natürlich wirkendes Gebiss nachbilden.
Teilprothese
Wie es der Name hier bereits vorgibt, werden Teilprothesen notwendig, wenn ein großer Teil der natürlichen Zähne bereits verloren gegangen ist und wieder ersetzt werden muss.
Es sind zu wenige, um die entstandenen Lücken mit Brücken zu schließen, deshalb muss eine herausnehmbare Teilprothese hergestellt werden. Es gibt sehr viele verschiedene Möglichkeiten diese zu ersetzen.
Teleskopprothese
Vielleicht die verbreitetste Methode verloren gegangene Zähne zu ersetzen. Für diese Art von Zahnersatz werden einzelne Zähne genauso beschliffen, wie für eine Krone. Der Zahntechniker stellt jetzt eine dünne Kappe her, die den Zahnstumpf gerade mal abdeckt, aber diese Kappe wird mit Hilfe eines Fräsgerates in die Form eines Zylinders gebracht.
Alle Wände sind jetzt gerade und vollkommen parallel. Auf diese Kappen stellt das Labor nun ein exaktes Gegenstück, welches von aussen aber genau in die alte Form des Zahnes gebracht wird. Beide zusammen ersetzen jetzt die verloren gegangene Zahnsubstanz. Jetzt hat man den Vorteil, dass diese Kronen aus zwei Teilen bestehen, das heißt an die äußere "Kappe" können jetzt die fehlenden Zähne angebracht werden, wie bei einer Brücke. Sind zu viele Zähne zu ersetzen, stellt man zusätzlich ein Metallgerüßt zur Verstärkung her. Jetzt kann man die gesamte Prothese herausnehmen und wieder über die im Mund verbliebenen Kappen einsetzen. Dieses Verfahren ist besonders gut verträglich für die beschliffenen Zähne und ist sehr angenehm, da es keine sichtbaren Metallteile gibt.
Totalprothese
Eine Total- oder Vollprothese ist ein Zahnersatz bei vollständigem Zahnverlust in einem oder beiden Kiefern und wird häufig auch als Gebiss oder "dritte Zähne" bezeichnet. Der herausnehmbare Zahnersatz ermöglicht es dem Patienten, wieder wie gewohnt zu kauen und zu sprechen, zudem sorgt diese zahnmedizinische Versorgung optisch für ein natürlich wirkendes, ästhetisches Ergebnis.
Die Vollprothese besteht aus einer Prothesenbasis aus zahnfleischfarbenem Kunststoff, die auf den natürlichen Strukturen des Zahnfleisches und des Kieferknochens aufliegt und durch Unterdruck daran anhaftet. Auf dieser Basis sind künstliche Zähne aus Kunststoff oder Keramik eingearbeitet, die Kaukräfte werden so gleichmäßig auf den Kieferknochen verteilt.
Auch die "Dritten" brauchen tägliche Pflege und Reinigung, und auch der regelmäßige Gang zum Zahnarzt ist bei einer Totalprothese wichtig, damit dort der Sitz kontrolliert werden kann.
Vollkeramischer Zahnersatz
In den letzten zehn Jahren hat es in der Zahntechnik enorme Entwicklungssprünge gegeben. Heute ist es mit der Hilfe modernster Techniken und Computer-Programmen möglich, nahezu jede Art von Zahnersatz aus zahnfarbenen Keramiken zu fertigen.
High-tech Materialien und modernste Fräsmaschinen machen es heute möglich Inlays, Kronen und Brücken ganz aus zahnfarbenem Material anzufertigen.
Vollprothese
Im Laufe des Lebens verlieren die meisten Menschen ihre Zähne. Dann sind Vollprothesen die verbreitetste Art diese wieder zu ersetzen.
Fehlende Zähne und Zahnfleisch, das sich zurückgebildet hat werden durch Kunststoffe ersetzt, die der Natur perfekt nachgebildet sind. Selbst diesen Fall kann man so gut lösen, dass niemand die künstlichen Zähne erkennt und das die Kaufunktion wieder hergestellt wird.
Zirkonoxid
Zirkonium- oder kurz, Zirkonoxid zählt zur Gruppe der Oxidkeramiken, die im Gegensatz zu Silikat- und Feldspatkeramiken eine höhere Biegebruchfestigkeit und Risszähigkeit aufweisen und sich deshalb hervorragend zur Herstellung von vollkeramischen Kronen- und Brückengerüsten eignen.
Zirkonoxid zeichnet sich durch eine gute Röntgenopazität, hohe Ästhetik und ausgezeichnete Biokompatibilität aus. Die funktionelle Belastbarkeit ist aufgrund hervorragender physikalischer Werte überdurchschnittlich hoch.